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Tierische Geschichten
Am 3. Dezember 2003 als ich mit dem Roller unterwegs war und eigentlich unsere Hündin Sheilla suchte, fuhr ich Wege entlang, die ich noch nie gesehen habe. Bei einem alten Bauernhof in Lambi entdeckte ich dann einen Hund an einer Kette, sie lag einfach regungs- und leb-los da. Als ich mich ihr näherte, hob sie ihren Kopf. Ihre Augen waren völlig ausgetrocknet und weit nach hinten versetzt, ihr Fell war ganz trocken und die Haut klebte überall an ihrem Körper fest, sie hatte eine Kette um ihren Hals, die rundherum defekt war und mit Draht repariert wurde, der sich in ihren Hals bis ins Fleisch bohrte, sie war bloss noch Haut und Knochen. Ihr Platz an dem sie lag war überseht mit Kot und Dreck. Es war ein furchtbarer Zustand! Dieser Anblick tat mir so sehr weh, ich versprach ihr, dass ich sie da weghole und sie stand mühevoll auf und weddelte mit ihrem Schwanz, das gab mir noch mehr Kraft und Mut.
Als ich mit Stathis zurück kam, mit dem Auto, stand auch bereits die türkische Bäuerin da, der die arme Hündin gehörte. Stathis half mir zu übersetzen, da sie nur griechisch verstand. Ich musste mich wirklich zusammenreissen, da ich eine riesen Wut hatte-, und ich mir einfach nicht vorstellen kann, wie kann man bloss den eigenen Hund so verdursten und verhungern lassen und täglich daran vorbei gehen...??? Sie wollte Lisa unbedingt behalten, da sah ich noch eine Möglichkeit, ich zuckte meine Geldbörse heraus und fragte sie, wieviel das ich bezahlen muss für die Hündin, ich bezahle so viel wie sie möchte. Das war ihr anscheinend peinlich und sie sagte, nimm sie mit.
Mit jedem Tag wo wir Lisa pflegten, bekahm sie mehr und mehr Lebensfreude. Wir gingen mit ihr spazieren, und sie blieb überall stehen und schaute erstaunt alles ganz genau an, sie roch an jedem Blümchen, wie ein Baby,das zum ersten mal im Leben, das grüne Gras, die Blumen etc. sieht. Es war wunderbar anzusehen und es machte uns glücklich sie so zu sehen! Sie war ihr halbes Leben nur an diesem Ort angekettet, in ihrem eigenen Dreck und war angewiesen darauf, dass ihr jemand Wasser und Futter gab. Sie taute mehr und mehr auf. Sie nahm schnell zu, bekahm wieder schönes Fell und die Wunden an ihrem Hals verheilten.
Auch Lisa durfte in die Schweiz, zu Surber`s in Tierheim reisen, wo sie zu einem Ehepaar vermittelt wurde, wo sie endlich ihr verdientes, weiches Bettchen und die Geborgenheit und Liebe bekommt, die sie in ihrem halben Leben nie bekommen hat.
Leider habe ich keine Fotos, von dem Zustand, wie ich sie gefunden habe, da ich meistens in diesen Minuten, Sekunden, nur noch den Hund im Kopf habe und den Gedanken, wie ich sie da wegholen kann... und die Fotos völlig vergass.